Die Glocke, 17.06.2012
Wenn Träume auf Traktoren wahr werden
Vellern (mag) - Marlon klettert wie ein routinierter Landwirt von einem Fahrersitz auf den anderen und umfasst beherzt die Lenkräder. Nur zu gut, dass die Schlepperfreunde Vellern nicht versehentlich einen Schlüssel haben stecken lassen. Der Dreijährige wäre wohl schon längst unterwegs.
Doch so eine Unachtsamkeit würde auch gar nicht ins Bild passen. Denn mit großem Engagement und Organisationstalent haben die Schlepperfreunde das traditionelle Trecker-Treffen in Vellern vorbereitet. Sehr zur Freude von hunderten Besuchern, die zwischen den PS-Protzen und historischen Landmaschinen über die Wiese im Brok schlendern. Mehr als 200 Traktoren ziehen die Blicke auf sich und gewähren eine Blick zurück auf die Geschichte der Landwirtschaft.
Von 14 bis weit über 100 Pferdestärken finden Liebhaber alles, wovon sie schon immer heimlich im Büro geträumt haben. Doch genauso interessant ist der Besuch für Landwirte, die fachsimpeln und ihre eigenen Geräte mit den Ausstellungsstücken vergleichen. Einen John Deere 1020, Baujahr 1967, hat Thomas Bigge in seiner Garage stehen. „Da macht es einfach Freude, sich auszutauschen“, sagt er lächelnd. Ein fachkundiger Ansprechpartner wäre in jedem Fall Hubert Empting, Vorsitzender der Schlepperfreunde Vellern, der das rege Treiben verfolgt. Ob Traktorpulling, ein Leistungsprüfstand oder ein Führerschein für Kinder – die Aktionen begeistern Jung und Alt.
Besonders über den Spaß der Kinder freut sich Empting: „Einige haben die Landwirtschaft einfach im Blut.“ Was der 2. Vorsitzende Rainer Kortemme voll und ganz nachvollziehen kann. Ein MAN-Allradtraktor aus dem Jahr 1958 hat es ihm besonders angetan. Marlon muss sich derweil damit abfinden, nach der Veranstaltung wieder mit Spielzeugtraktoren Vorlieb nehmen zu müssen. Immerhin: Die Kiste zu Hause ist bis oben hin gefüllt.
Sollte Sie mit der Veröffentlichung einzelner Bilder, berechtigter Weise, nicht einverstanden sein, so bitten wir, uns eine kurze und begründete E-Mail zukommen zu lassen, damit wir dieses ändern können.